Gewicht verlieren
Zu Beginn des Kurses habe ich dich gebeten, das Thema Abnehmen hinten anzustellen. Ich weiss, dass es aber für so manche ein äußerst wichtiges Thema ist. Ich hoffe, ich konnte dich im Laufe der einzelnen Lektionen darin bestärken, das Gewicht als weniger Wichtig anzusehen.
Ich erlebe häufig, dass sich Abnehmwillige fast täglich auf die Waage stellen um das Gewicht zu kontrollieren. Hat man plötzlich 200 Gramm mehr auf der Waage, entsteht ein negatives Gefühl, das den Alltag und das Wohlbefinden negativ beeinflusst. Natürlich wird dann am nächsten Tag gefastet um die 200g wieder runter zu bringen und du bist wieder im Modus „gezügeltes Essverhalten“.
Bitte bedenke, dass tägliche Gewichtsschwankungen von 1-3kg ganz normal sind! Hast du zum Beispiel Salz gegessen, bindet dies Wasser und schwups sind 2kg mehr auf der Waage. Das bedeutet aber nicht, dass du über Nacht 2kg Fett angelegt hast. Die Zahl auf der Waage wird von so vielen Faktoren bestimmt: Mahlzeitengestaltung, Inhaltsstoffe wie Salz, Hormone, Wetter, Stoffwechsel uvm.
Tipp: Versuche dich von einer Zahl zu lösen. Eine Zahl (egal ob auf der Waage oder eine Kleidergröße im T-Shirt), sollte nicht so eine große Macht ausüben, wie sie es vl. gerade tut. Eine bestimmte Zahl ist nicht relevant, sagt nichts über deinen Gesundheitszustand oder deine Fettmasse aus.
Betrachte das was du isst und die Auswirkungen auf deinen Körper bitte wie dein Gehaltskonto: Am Montag erhältst du dein Gehalt. Mittwoch gehst du einkaufen und gibst 300 Euro aus. Du gerätst aber nicht in Panik, weil du ganz genau weisst, dass du in den nächsten 2 Wochen nicht wieder 300 Euro für Kleidung oder Sportgeräte ausgeben wirst. Du weisst, dass dein Gehaltskonto mittel- bis langfristig stabil ist, auch wenn du an einem Tag mehr ausgibst. Wenn du ständig ins Minus gehst, fallen Zinsen an und wenn du mehr Geld auf deinem Konto hast, fallen Spesen an. In Summe gleichen sich deine Zinsen und Spesen aber aus.
Dein Gewichtskonto ist das Gleiche. Ab- und Zunehmen geschieht nicht von Montag auf Mittwoch, es ist ein langfristiger Prozess der sich dann einstellt, wenn der Körper regelmäßige „Zahlungseingänge“ verbuchen kann.
Wenn du heute mehr Energie aufnimmst, ist das kein Problem, weil du über die ganze Woche gesehen mal weniger und mal mehr Energie zuführst. Du nimmst also durch einen Fasttag genauso wenig ab, wie durch einen Festtag zu.
Wenn du also dein Gewicht kontrollieren willst, dann mach es nur langfristig zB 1x/Woche. Allerdings rate ich dir davon ab. Ein viel valideres Messinstrument ist deine Kleidung. Langfristig merkst du sowieso, dass sie lockerer oder enger wird.
Noch besser als irgendein Messinstrument ist aber dein Wohlbefinden. Kannst du dich an meine Frage zu Beginn des Kurses erinnern? „Stell dir vor, es sind 6 Monate vergangen. Du hast zwar kein Gewicht abgenommen, fühlst dich aber wohler und befreiter. Wie wäre das für dich?“
Wenn du die Übungen regelmäßig gemacht hast, dann sollte es dir jetzt schon viel besser gehen (mit dir selbst und deinem Essverhalten) als zu Beginn des Kurses. Ist das nicht ein wunderschönes Feedback?
Kennst du diese „When I am thin“ Listen? Verfasse in deinem Workbook eine Liste an Dingen, die du tun möchtest, wenn du abgenommen hast.Sieh dir deine Liste noch einmal genau an. Nimm nun einen roten Stift zu Hand und dann streiche das WENN durch. Du hast gerade die Liste an Dingen geschrieben, die du tun möchtest.
Auf WAS genau wartest du? Beginne SOFORT damit, die erste Sache umzusetzen.
Es ist nämlich so: Du musst bei keinem Punkt warten, bis sich dein Gewicht verändert um das zu tun, was du tun möchtest. Du kannst sofort starten. Wirklich! Selbst, wenn eine Mount-Everest Besteigung auf deiner Liste steht. Das hat mehr mit Kondition und Vorbereitung zu tun als mit dem Gewicht. Dann beginne genau damit: Kondition aufbauen.