REFRAMING OBESITY HEALTH CARE FROM POLICY TO PRACTICE: LANCET ECLINICALMEDICINE CALL FOR PAPERS
The Lancet ruft zur Einsendung von Artikeln zum Thema A*ipositasstigmatisierung im Gesundheitsversorgungssystem und möglichen Lösungsansätzen einer gerechteren und antidiskriminierenden Versorgung auf
In der Vol 43 im Januar 2022 rief „The Lancet“ mit dem Artikel „Refraiming obesity health care from policy to practice: a call for papers“ (dt. Neuausrichtung der A*ipositas-Gesundheitsversorgung von der Politik zur Praxis: Aufruf zur Einreichung von Beiträgen) dazu auf, qualitativ hochwertige Beiträge aus dem Bereich der Gesundheitsförderung bei A*ipositas einzusenden. Dadurch soll auf die Missstände im Versorgungssystem von Mehrgewichtigen aufmerksam gemacht werden, denn die sind oft geprägt von Stigmatisierung, Diskriminierung sowie Respektlosigkeit und hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Betroffenen. Neben dem Aufzeigen von Lösungsansätzen der Gleichberechtigung und nicht-gewichtsorientierten Strategien bzw. Unterstützungsmöglichkeiten von Mehrgewichtigen steht das Vorantreiben der Forschung im Fokus der virtuellen Sammlung, die mit den Beiträgen entstehen soll. Außerdem stuft der Lancet die Forschungsfrage, ob A*ipositas tatsächlich als Erkrankung definiert werden sollte, als relevant ein, damit das aktuelle Gesundheitsdenken überarbeitet und neu bzw. anders ausgerichtet und angegangen werden kann. Erfreulicherweise konnte durch die steigende Anzahl an Studien und Untersuchungen bereits das ganzheitliche Verständnis rund um A*ipositas in der Gesundheitsversorgung immer weiter verbessert werden. Die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Gesundheitsfürsorge in diesem Feld ist stets aktuell und wird durch den Aufruf bestärkt.
Es zeigt sich immer wieder: A*ipositas ist komplex und nicht nur auf eine Art zu betrachten. Unverständnis, Abfälligkeiten, Respektlosigkeit und ungleiche Möglichkeiten der Gesundheitsfürsorge, die in unseren Fachkreisen leider zum Teil in Verweigerung der Gesundheitsleistung oder minderwertiger Behandlungsqualität gekrönt sind, stellen keine Seltenheit dar. Darüber hinaus zeigt sich, dass jede 2. mehrgewichtige Person metabolisch völlig gesund, jedoch im aktuellen Gesundheitsstystem automisch aufgrund des Gewichts als „krank“ eingestuft wird.
In einer internationalen Konsenserklärung der WHO aus dem Jahre 2020, wurde dieses Thema bereits aufgegriffen. Das Papier veranschaulichte die Verpflichtung, die Stigmatisierung in allen Bereichen der A*ipositastherapie zu beseitigen und die Unterstützung der Mehrgewichtigen auszubauen.
Der Call for Paper des Lancet ist ein riesiger Meilenstein in der gewichtsinklusiven Therapie und eine Bestätigung dafür, dass Fachkräfte, die bereits darauf ausgerichtet arbeiten, auf dem richtigen Weg und ernst zu nehmend sind.
Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für die Arbeit in Kliniken, Praxen, Ausbildungsstätten und Gesundheitskampagnen. Wenn sich nun die Forschung mehr in Richtung eines gewichtsneutralen Ansatzes ausrichtet, wird sich mit der Zeit auch auf politischer Ebene etwas ändern, wodurch die Therapieansätze verbessert und aktualisiert werden.
Wer sich nun aufgefordert oder inspiriert fühlt, kann seinen Artikel bis zum 12.09.2022 online über https://www.editorialmanager.com/eclinm/default1.aspx einreichen und im Anschreiben „Call for paper“ angeben. Alle fristgerecht eingereichten und von der Redaktion überprüften und akzeptierten Beiträge werden anschließend als Teil der Sammlung veröffentlicht.
Warum dieser Call for Papers bahnbrechend ist:
- Unsere Definition von Gesundheit prägt die Forschung
- Die Forschung untersucht Fragestellungen
- Die Forschungsergebnisse bilden dann die Grundlage für die Arbeit in Kliniken, Praxen, Ausbildungsinhalten an den Universitäten oder Gesundheitskampagnen.
Wenn sich die Forschung in Richtung gewichtsneutral ändert, dann ändert das auch die Therapieansätze, die Politik und Propaganda von Fachkräften.
Die Forschung auf ein gewichtsinklusives Level zu heben, bedeutet, dass sich auch in kleinen Praxen (Diätologie, Psychologie, Physiotherapie, Medizin, …) etwas ändern wird.
Ich weiss, dass wir als gewichtsneutrale Fachkräfte, den richtigen Ansatz vertreten. Dennoch kämpfe ich tagtäglich mit Vorurteilen und muss ständig Diskussionen stand halten. Das macht manchmal müde
Ein derartiger Aufruf, bestätigt, dass wir am richtigen Weg sind. Dass die Arbeit, die wir hier leisten, kein Hirngespinst ist. Dass es ein bedeutender und in wissenschaftlichen Kreisen ernst genommener Ansatz ist.
Das bestätigt mich und hoffentlich viele meiner Klient*innen. Wir sind am richtigen Weg Leute.
Quellen:
The Lancet, Vol 43 (01/2022): https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S2589-5370%2821%2900537-X
Elsevier (k.D.). abgerufen unter: https://www.journals.elsevier.com/the-lancet%20%20%20%20%20%20%0D%0D?msclkid=febecb5fb5bb11ecaa4cbbcb7b82d6bd