Völlegefühl
Sättigung und Völlegefühl sind zwei verschiedene Mechanismen. Während Sättigung für die Nährstoffaufnahme im Körper steht, steht Völlegefühl dafür, wie voll dein Bauch ist. Sättigung meint also, dass dein Körper mit allen Nährstoffen versorgt ist, die er braucht und das in ausreichender Menge. Vielleicht fällt dir in der nächsten Woche auf, dass du ein Völlegefühl verspürst, aber dennoch hungrig bist. Das ist darauf zurückzuführen, dass du nicht alle Nährstoffe zugeführt hast, die dein Körper benötigt. Isst du zum Beispiel einen halben Kilo Brot, wird dein Bauch voll sein und spannen. Ihm fehlen jedoch Vitalstoffe und Eiweiß, weshalb du eventuell trotz des Völlegefühls Hunger hast. Du wirst lernen, dass du von einem Salat voll sein kannst, aber nach schon einer Stunde wieder Hunger hast, weil dir z.B. Kohlenhydrate in deiner Mahlzeit gefehlt haben. Eine kleine Mahlzeit kann dich unter gewissen Umständen viel besser nähren als eine große Portion, weil sie nahrhafter ist. Kannst du dich an das Prinzip QUALITÄT statt QUANTITÄT erinnern? Genau das kommt hier zu tragen.
Häufig wird Sättigung mit einem starken Völlegefühl und einem angespannten Bauch verbunden. Wie du an dem Modell der Sättigung gesehen hast, tritt die Sättigung aber schon lange vor dem Völlegefühl ein. Sättigung und Völlegefühl sind also 2 verschiedene Wahrnehmungen.
Beispiele
- Ein Müsliriegel macht nicht voll aber satt
- Popcorn macht voll aber nicht satt
- Ein Burger macht satt und voll

Skala zur Wahrnehmung des Sättigungs-/Völlegefühls
Das Völlegefühl beschreibt die Wahrnehmung wie voll sich der Magen anfühlt. Ein „zu viel“ führt zu Trägheit und Müdigkeit.
Achte auf dein Sättigungsgefühl. Die ideale Sättigung liegt bei 6 – 7.
Du fühlst dich angenehm satt, zufrieden und fit.
Versuch im Alltag zwischen Sättigung und Völlegefühl zu unterscheiden. Fühlst du dich voll, hast du zu viel oder zu schnell gegessen. Darüber hinaus ist ein Völlegefühl ein Hinweis dafür, dass du etwas nicht gut vertragen hast (z.B. Blähbauch).
Wichtig
Du darfst jederzeit essen, auch wenn du keinen Hunger hast. Auch darfst du jederzeit weiter essen, auch wenn dir auffällt, dass du satt bist. Vor allem am Anfang ist es ganz normal, dass das Loslassen etwas schwer fällt. Bald schon wirst du begreifen, dass du jederzeit weiter essen kannst. Du wirst begreifen, dass du, auch wenn du deine Pommes jetzt beiseite legst, du morgen wieder welche essen kannst.
Das Überessen entsteht meist aus der Gelegenheit, bei besonderen Anlässen oder bei Speisen, die es sonst nie gibt. Wenn du dir erlaubst Chips, Burger und Co. jederzeit wieder zu essen, wird die Speise ihren besonderen Charakter verlieren. Wenn dir auffällt, dass du über Wochen nicht von alten Mustern los kommst, deutet dies auf die Diätmentalität hin. Sprich mich dann bitte in den LIVE Sessions darauf an.
Achtsam Essen ist keine Diät. In dem Kurs lernst du deine Körpersignale zu trainieren. Trotzdem darfst du jederzeit essen. Es geht hier um bewusste Entscheidungen, nicht um Verbote. Mit der Zeit wirst du dich nicht mehr bewusst dafür entscheiden ständig zu essen, obwohl du keinen Hunger hast.
Am Anfang ist es wichtig, dass du die Skalen verwendest. Ich persönlich arbeite nicht mehr mit der Skala, weil die Wahrnehmung meiner Körpersignale, ebenso wie der Check-in für mich zu einer Gewohnheit geworden sind. Die Skalen sind Werkzeuge, die dir den Start erleichtern. Mit der Zeit, wirst du sie nicht mehr brauchen.
Aufgabe:
Welche Beispiele kennst du für Speisen, die Voll aber nicht Satt oder Satt aber nicht Voll machen? Nutze dein Workbook, um Ideen zu sammeln.
