Hungerskala
Es wird rege diskutiert, warum Menschen übergewichtig sind, Verdauungsprobleme, Reizdarm oder Unverträglichkeiten haben.
Zwei Ursachen, die in Studien und Fachzeitschriften immer wieder auftauchen sind, dass Menschen entweder den Zugang zu ihren Hungersignalen verlernt haben oder dass Menschen, obwohl Sie wissen wann sie hungrig sind und wann nicht, dennoch essen – aus anderen Gründen, aus emotionalen Gründen oder aus Gewohnheit.
Für diejenigen, die gerne aus emotionalen Gründen essen, ist die Hungerskala ein tolles Tool, mit dessen Hilfe überprüft werden kann, ob man nur Gusto verspürt oder eben wirklich Hunger hat. Egal aus welchem Grund Menschen „zu viel“ essen – es gibt eine Sache, die ihnen dabei helfen kann, wieder die richtige Dosis zu finden: Die bewusste Wahrnehmung ihres Hungers und ihrer Sättigung.
Wenn es dir gelingt, mehr Achtsamkeit für dein Hungergefühl zu entwickeln und darauf zu hören, dann bist du einen guten Schritt weiter auf deinem Weg zu einem gesunden, positiven Körpergefühl oder aber zu deinem Wohlfühlgewicht.
Hungerskala

Angenommen du hast gerade eben zu Mittag gegessen. Dann wirst du überhaupt keinen Hunger haben. Du spürst das vielleicht in einem angenehmen wohligen Gefühl im Magenbereich. Ca. 3 Stunden nach deiner Mahlzeit wirst du eventuell schon etwas Hunger haben. Du merkst eine kleine Veränderung, aber nichts Tragisches.
Nach 4 – 5 Stunden hast du mittelmäßigen Hunger. Dein Magen grummelt und du verspürst ein kleines „Loch im Bauch“.
Du überlegst, was du später essen möchtest und worauf du Gusto hast.
Bei Stufe 7 – 8 hast du schon starken Hunger. Du möchtest bald etwas essen und „das Loch“ ist größer geworden. Du willst bald etwas essen und überlegst was – es sollte schnell gehen aber du überlegst noch, was heute auf dem Speiseplan stehen könnte.
Bei Stufe 9 – 10 hast du schon übermäßigen Hunger. Du bist vielleicht gereizt oder hast sogar Kreislaufprobleme. Aber eines ist klar, du möchtest JETZT essen, egal was grade zur Verfügung steht.
- In der Realität gibt es viele Abstufungen von Hunger. Wenn du diese Abstufungen kennst, kannst du dein Essverhalten besser steuern. Du würdest bei kleinem Hunger zum Beispiel keine ganze Mahlzeit mehr essen, sondern nur einen Snack.
- Ein gutes Körpergefühl zu entwickeln bedeutet, dass du Experte für deine Abstufungen wirst. Wenn du genau weißt, wie sich welche Stufe bei dir anfühlt, kannst du entsprechend reagieren. Das Ziel wäre, erst bei Stufe 5 – 6 etwas zu essen. Hier haben wir einen moderaten Hunger. Die Geschmacksknospen sind an diesem Punkt viel sensibler, der Geschmack ist intensiver und du hast noch genug Zeit um dir zu überlegen, auf welche Speise du einen Gusto hast. Signale: Leichtes Leeregefühl und Magenknurren.
- Beginnst du erst bei 8, 9 oder 10 zu essen, wirst du schnell essen (und somit auch viel mehr), du kannst den Geschmack nicht genießen und du wirst essen, was dir in die Finger kommt. Ergo: Die emotionale Befriedigung ist nicht hoch und du tendierst dazu, dich zu überessen. Signale für Stufe 10: Übelkeit, Konzentrationsschwäche, Kreislaufbeschwerden uvm.
- Wenn du deine Hungerintensität kennst, wirst du besser entscheiden können, ob du bis zum Abendessen wartest oder ob du lieber einen Apfel oder ein Brot mit Käse als Snack wählen sollst.
Meine Hungerskala und die damit verbundenen Körpersingale zu kennen, bedeutet für mich: Mein Essen wirklich mit Genuss essen zu können (weil der Geschmack intensiver und ich moderat hungrig bin) und meinen Tag hinsichtlich der Mahlzeiten entsprechend gut planen zu können.