Einführung Hunger & Hungerarten
In diesem Video gehen wir auf die Unterschiede zwischen natürlichen und gezügelten EsserInnen ein, bevor wir die Hungerarten besprechen.
Natürliche vs. gezügelte Esser
- Gezügelte Esser kennen häufig nur die 2 Extreme: Kein Hunger oder starker Hunger
- Für gezügelte Esser ist Sättigung meist gleichbedeutend mit Völlegefühl
- Gezügelte Esser speichern mehr Fett als natürliche Esser
- Gezügelte Esser unterscheiden sich im Körpergewicht meist nicht von natürlichen Essern, quälen sich aber mit ständigen Fragen wie „Wie viel darf ich essen?“, „Morgen mache ich einen Fasttag“ etc..
Wir unterscheiden zwischen 3 Hungerarten
- Nährstoffhunger
- Gewohnheitsgusto/Gewohnheitsappetit
- Emotionsregulierendes Essen (Video: Emotionales essen)
Es gibt sehr viele verschiedene Gründe für Heißhunger. Es gibt aber auch Heißhunger, der beispielsweise durch diverse Erkrankungen wie Bulimie ausgelöst wird – darum geht es hier aber nicht. Im Allgemeinen unterscheide ich zwischen physischem, emotionalem Heißhunger und Gewohnheitshunger.
Physischer Hunger
Der physische Heißhunger ist der typische Heißhunger. Er ist gekennzeichnet durch einen unglaublich hohen Drang nach etwas Süßem, Salzigem oder Fettem. Dieser Heißhunger weist dich darauf hin, dass dein Körper nicht die Nährstoffe bekommen hat, die er benötigt. Baustoffe und Vitalstoffe (Vitamine, Spurenelemente, etc.) braucht unser Körper unbedingt, sie können jedoch nicht gespeichert werden. Bekommt dein Körper diese Nährstoffe nicht, löst er folgendes Signal aus: „ESSEN! SCHNELL!“ und das verspürst du dann in Form von Heißhunger.
Achte auf eine bewusste Mahlzeitengestaltung in der du ausreichend sättigende Nährstoffe wie Eiweiß, Ballaststoffe und Vitalstoffe zu dir nimmst. Dann bist du lange satt, der Blutzuckerspiegel stabilisiert sich und du musst dir keine Gedanken über Zwangspausen machen. Dein Heißhunger wird mit der Zeit wie von Zauberhand verschwinden.
Wenn du kurze Zeit nach deiner Mahlzeit wieder Hunger verspürst, dann iss etwas und lerne daraus (vielleicht hast du davor zu wenig gegessen? Zu wenig Eiweiß, Ballaststoffe oder Vitalstoffe?). Übermäßiger Hunger steigert das Risiko für Essanfälle um ein Vielfaches, wenn du also Zwangspausen machst, ist die Gefahr groß, dass du zum Überessen tendierst.
Gewohnheitsgusto
Gewohnheitsgusto entsteht durch das (tägliche) wiederholte Verknüpfen von 2 Reizen: Kino & Popkorn, Mittagessen & Dessert, Kaffee & Kuchen etc.
Um den „Gewohnheitsgusto“ in den Griff zu bekommen, musst du dein bisheriges Verhalten auflösen. Dazu verlängere das Zeitintervall bis du etwas Süßes holst. Warte nach dem essen ca. 10 – 20 Minuten ab und wenn du dann noch immer etwas Süßes willst, dann hol´ dir etwas. Lenk dich während dieser 20 Minuten ab und mach etwas, das du genießt odergerne tust. In welchen Situationen läuft bei dir der „Automatik-Modus“ ab? Drücke bei genau diesen Situationen die Pause-Taste, atme ein paar mal tief durch und überlege ob es eine Alternativ gibt, die für DICH besser passt.
Emotions-
regulierendes Essen
Emotionsregulierendes Essverhalten hat verschiedene Ursachen und Gründe, auf die wir im Zuge des Kurses näher eingehen werden. In der Regel unterscheiden wir zwei Hauptursachen: Diätverhalten, durch welches Essdrang entsteht (sie Lektion Bye Bye Diätmentalität) und fehlende alternative Strategien zur Regulation von Gefühlen.
Um emotionsregulierendes Essverhalten aufzulösen, ist es wichtig die Diätmentalität abzulegen, Körperrespekt und Selbstfürsorge zu kultivieren und sich mit den eigenen Emotionen und Bedürfnissen zu beschäftigen. Einige Aspekte davon werden wir im separaten Kapitel „Emotion & Essen“ behandeln.