Achtsamkeit – nur eine Modeerscheinung?
Der Begriff Achtsamkeit leitet sich von den Begriffen sati (Pali, Theravāda Buddhismus) und smrti (Sanksrit, Hinduismus) ab und steht für „sich erinnern“. Es bedeutet es so viel wie: „Im Zustand der Achtsamkeit arbeitet das Gedächtnis.“ (Analayo, 2006).
Kabat-Zinn beschreibt Achtsamkeit folgendermaßen „Achtsamkeit ist eine Form von Aufmerksamkeit, bei der man bewusst wahrnimmt, was im gegenwärtigen Moment ist, ohne zu urteilen.“
Dabei müssen zwei verschiedene Facetten von Achtsamkeit unterschieden werden: Der Zustand der Achtsamkeit, in Form einer Fokussierung auf den gegenwärtigen Moment und zum anderen eine generell achtsame Lebenshaltung, die durch Offenheit, Neugier und Akzeptanz geprät ist (Bishop et al., 2004).
Achtsamkeit in eine wesentliche Säule auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und dem Zustand des inneren Gleichgewichtes. Das Erlernen einer achtsamen und bewussten Lebensweise.
In der Psychologie wird davon ausgegangen, dass das Leben durch generelle Unzufriedenheit und einem ständigen Verlangen (nach etwas) geprägt ist. Kaum jemand gibt sich mit dem zufrieden was er/sie hat oder ist, oder in der Lage ist, seine eigenen hohen Erwartungen zu erfüllen. Das Streben danach, besser auszusehen, besser zu sein oder etwas Tolles zu besitzen, ist hoch. Negative Emotionen wie generelle Unzufriedenheit, Ärger oder Frust sind ein Ausdruck eines Ungleichgewichtes zwischen Erwartung und Ist-Zustand.
Ich denke, es fällt leicht, sich in diesen Annahmen wieder zu finden, nicht wahr? Vielleicht überkommt dich dieses leise Gefühl, „ertappt“ worden zu sein.
Jeder Mensch (auch du!) kann sich von dieser Unzufriedenheit und dem ständigen Verlangen lösen. Dies umfasst das Akzeptieren und Annehmen der Ist-Situation, die Veränderung der inneren Wertehaltung und des Verhaltens.