Achtsamkeit in der Psychologie
Wird regelmäßig praktiziert, kann sich der Ausübende auf folgende positive Effekte freuen: Der positive und konstruktive Umgang mit (unangenehmen) Emotionen, das Akzeptieren der eigenen Stärken und Schwächen, Selbstannahme, Stärkung des achtsamen Bewusstseins sowie einer Veränderung von destruktiven Verhaltens- und Sichtweisen. Darüber hinaus werden Achtsamkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit gefördert.
An dieser Stelle wird sichtbar, warum die Meditation und das Konzept der Achtsamkeit so viel Aufmerksamkeit in der westlichen Welt erhält und einen regelrechten Aufschwung erfahren hat. Wir leben in einer Welt voller Leistungsdruck, Selbstoptimierung und Selbstaufopferung. Das Streben nach „höher, weiter & mehr“ führt dazu, dass die Besinnung auf den aktuellen Moment zunehmend verloren geht. Wir befinden uns in einem ständigen Ungleichgewicht und dies fordert seinen Tribut: Stress, Depression, Übergewicht, emotionales essen uvm.
Die westliche Psychologie geht davon aus, dass
- Unzufriedenheit aus einer Dysbalance zwischen Ist- und Soll-Zustand entsteht
- sich diese Unzufriedenheit in Form von negativen Gefühlen äußert
- der Mensch unangenehme Gefühle so gut es geht vermeiden möchte und
- daher bestrebt ist, das Gleichgewicht herzustellen und zwar mit möglichst geringem Aufwand
- die Aufmerksamkeit durch den Filter der Unzufriedenheit gelenkt wird: Der Mensch nimmt selektiv diejenigen Aspekte wahr, welche die Unzufriedenheit bestärken
Wir können uns von dieser Unzufriedenheit lösen, indem wir unser Wahrnehmung reflektieren und beginnen einen Perspektivenwechsel einzunehmen. Genau das machen wir in der ACHTSAM ESSEN Akademie mit Achtsamkeitsübungen (Achtsamkeitstraining).
Mittels Achtsamkeitstrainig werden Umgebungstrigger (Kontextfaktoren) zum Einen bewusst gemacht und zum Anderen kann die Aufmerksamkeit in Folge aktiv von Triggern abgelenkt werden. Zum Beispiel konnte gezeigt werden, dass durch Achtsamkeit die Gewichtszunahme bei Personen, die oft auswärts essen, reguliert werden konnte.
Die Körperwahrnehmung und die somatische Intelligenz werden durch das Achtsamkeitstraining gestärkt. Körpersignale wie Hunger oder Sättigung oder Zustände wie Frust, Angst, Stress werden rechtzeitig erkannt bevor es zu spät ist und man sich überisst oder man einen Essanfall hat.
Spannend an der Achtsamkeit ist der Aspekt des „nicht bewertens“. Eine negative Bewertung von Lebensmitteln führt automatisch zu Verboten. Verbote wiederum führen zu einer Aufwertung der verbotenen Lebensmittel, wodurch der Drang, eben diese zu essen, steigt.Im Achtsamkeitstraining geht es darum, negative Bewertungen außen vor zu lassen, wodurch der Effekt der Aufwertung deutlich reduziert wird.
Durch einen bewussten Umgang werden Lebensmittel sorgfältiger ausgewählt, was zu einer gesünderen Lebensmittelwahl führt. Auch spontanes essen, essen zwischendurch oder essen aufgrund von verlockenden Angeboten wird deutlich reduziert.
Durch ein positiveres Körperbild und einem besseren Körpergefühl reduziert sich bei einigen TeilnehmerInnen der Wunsch/Drang, mit Diäten schnell abnehmen zu müssen. Verurteilende oder bewertende Gedanken in Bezug auf sich selbst und dem eigenen Körper können besser reguliert werden (Brown, Ryan & Creswell, 2007).
ZUSAMMENFASSUNG: WARUM ACHTSAMKEIT DEIN ESSVERHALTEN POSITIV BEEINFLUSST
- Entwicklung eines positiven Körpergefühls
- Sich gut fühlen im Zusammenhang mit Essen
- Negative Emotionen sind häufig Essauslöser. Mit Achtsamkeitstraining wird eine Distanz zu negativen Emotionen geschaffen
- Achtsamkeit hilft dabei, negative Emotionen auszuhalten, anstatt diese mit Hilfe von Lebensmitteln (Frustesser) zu verdrängen
- Achtsamkeit hilft dabei, die Aufmerksamkeit weg von ständigen Essgedanken zu lenken
- Achtsamkeit stärkt die Wahrnehmung der somatischen Körperintelligenz
- Achtsamkeit hilft dabei, Selbstfürsorge zu kultivieren
- Meditation unterstützt dabei, aus der Gedankenspirale auszusteigen
- Mediation fördert eine innere Balance – stressbedingtes essen wir reduziert
- Nährstoffe können durch bewusstes essen besser aufgenommen werden
- Bewusstes essen fördert den Genussfaktor
- Achtsamkeit hilft dabei, einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu kultivieren
- Achtsamkeitsmeditation stärkt die Kontrolle der Wahrnehmung, die Emotionsregulation und die Selbstwahrnehmung
- Achtsamkeitsmeditation stärkt die Fähigkeit das eigene Essverhalten aktiv zu steuern.