Achtsamkeit & Essverhalten
Das Essverhalten wird von zahlreichen Faktoren bestimmt. Kontextfaktoren wie Portionsgrößen, das simple Vorhandensein von Lebensmittel wie etwa bei Spieleabenden, genauso wie die Verpackungsgröße spielen eine bedeutende Rolle. Studien zeigen, dass alleine schon die obligate Konfektschale auf dem Tisch den Konsum von Süßigkeiten auf das Doppelte anhebt (Painter et al., 2002).
Wichtig ist hierbei anzumerken, dass es nicht DAS eine Essverhalten gibt. Vielmehr gibt es viele Ess-Verhaltensweisen. Manche davon werden bei dir sehr gesund sein. Andere wiederum eher ungesund. Um das eigene Essverhalten zu verändern, ist es ratsam, sich mit einzelnen Essverhaltensweisen auseinander zu setzen.
Ich habe einen Fragebogen für dich vorbereitet, der dir dabei helfen soll, dein Essverhalten unter die Lupe zu nehmen. Fülle den Fragebogen aus und markiere dir 1 – 2 Bereiche, an denen du arbeiten möchtest. Damit grenzt du deine Ziele ein und überforderst dich nicht.
Warum Achtsamkeitstraining hilft, das Essverhalten zu verändern
Achtsamkeit bedeutet das bewusste Wahrnehmen im Hier und jetzt. Dies schließt Verhaltensweisen, Gedanken, Emotionen oder Körperwahrnehmungen ein.
- Verhaltensweisen: Mittels Achtsamkeitstrainig wird die Aufmerksamkeit wird auf einzelne Verhaltensweisen gelenkt, wobei einzelne Verhaltensweisen bewusst gemacht werden. Durch dieses bewusste Wahrnehmen, wird eine Veränderung erst möglich.
- Körperwahrnehmung: Zusätzlich kann die Körperwahrnehmung durch Achtsamkeitstraining gestärkt werden, indem die Aufmerksamkeit auf einzelne Wahrnehmungen wie Hunger oder Sättigung gelenkt wird.
- Auswahl der Lebensmittel: Durch einen bewussten Umgang werden Lebensmittel sorgfältiger ausgewählt, was zu einer ausgewogeneren Lebensmittelwahl führt. Auch spontanes essen, essen zwischendurch oder essen aufgrund von verlockenden Angeboten wird deutlich reduziert.
- Gedanken & Bewertungen: Verurteilende oder bewertende Gedanken in Bezug auf sich selbst und dem eigenen Körper können besser reguliert werden (Brown, Ryan & Creswell, 2007). Mit Achtsamkeitstraining kann eine Distanz zu kritischen oder bewertenden Gedanken eingenommen werden, was dabei hilft sich von Abwertungen, Diätgedanken oder Essdrang zu distanzieren oder Gedankenreisen zu stoppen.
- Emotionsbewältigung: Achtsamkeit hilft dabei, Emotionen neutral wahrzunehmen. Damit wird es möglich mit Emotionen „zu sein“ und sie in Folge zu bewältigen. Essdrang oder emotionales Essen kann durch diesen Vorgang reduziert werden.
Weitere Vorteile:
- Achtsamkeit hilft dabei, Selbstfürsorge zu kultivieren
- Mediation fördert eine innere Balance – stressbedingtes essen wir reduziert
- Bewusstes essen fördert den Genussfaktor
- Achtsamkeit hilft dabei, einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu kultivieren